deutsch-jüdischer Arzt, Soziologe, Nationalökonom und Zionist; Vordenker eines "Dritten Weges" zwischen marxistischem Sozialismus und liberalem Kapitalismus, Wegbereiter der Sozialen Marktwirtschaft; Mitbegründer der "Siedlungsgenossenschaften"; Werke u. a.: "Die Siedlungsgenossenschaft", "Der Staat", "System der Soziologie"
* 30. März 1864 Berlin
† 30. September 1943 Los Angeles
Herkunft
Franz Oppenheimer wurde 1864 als drittes Kind von Dr. Julius Oppenheimer und dessen Ehefrau Antonie in Berlin geboren. Der Vater hatte in orientalischen Sprachen promoviert und war Prediger an der jüdischen Reformgemeinde in Berlin, die Mutter Lehrerin. O. war ein Bruder des Biochemikers Carl Oppenheimer und der Schriftstellerin Paula Dehmel; seinen jüngeren Bruder Georg verlor er als Achtjähriger infolge der durch unhygienische Zustände hervorgerufenen "Kindercholera".
Ausbildung
Nach Absolvierung des Berliner Friedrich-Gymnasiums studierte O. ab 1881 Medizin an den Universitäten Freiburg i. Br. und Berlin, wo er 1885 bei Paul Ehrlich zum Dr. med. promoviert wurde. Nach einem Studium der Nationalökonomie folgte 1909 in Kiel die zweite Promotion zum Dr. phil. mit einer Dissertation über David Ricardo.